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ein TRAUM wird WARE

siehe www.kaatje111jaar.eu

siehe www.kaatje111jaar.eu

Die ganz eigene Freiheit auf Kaatje – die Träume auf dem Wasser sind vielleicht so unbeschreiblich wie dies alte gemütliche Hausboot:  ein schwarzer Kahn mit viel Geschichte seit anno 1900. Kaatje besuchte von Amsterdam aus über Flüsse, Kanäle und Seen nicht die See – bisher sechs Nachbarländer.

Behütet reisen. Bei 4 bis 8 Stundenkilometern gleitet das Wasser zwischen den Fingern oder den Zehen durch, wenn sie über Bord baumeln. Der Weg ist das Ziel. Fahrräder oder eifrige Paddler sind schneller. Kinder winken erwartungsvoll.

Wassersport ist kein passendes Wort, denn Kaatje muss man nur bedächtig steuern und immer gut festbinden. Mein Grundsatz: mindestens drei Landfeste. Gratis Liegeplätze sind überall zu finden. Als Sport kannst du ja alle möglichen Sportgeräte mitnehmen. Oder dich einfach selbst ins Wasser plumpsen lassen. Rettungsring, Schwimmweste, Wasserball, Tauchbrille sind da und sogar ein rotes Beiboot mit Dollen und Riemen führt Kaatje mit.

VOR- und ACHTERDECK

 

 

draußen Steuern und Genießen

draußen Steuern und Genießen

Kanalboot Kaatje ist gut 2m50 breit und knapp 14m lang mit viel Stauraum vorn und hinten. Der frühere Laderaum, gut die Hälfte der Schiffslänge, ist mit einer Holzhütte überbaut.

Das knallrote Badeboot Palourde liegt auf der Schiebeluke vorn, unter der verschiedenes selten gebrauchtes Werkszeug und die Farbwerkstatt Platz finden. Dort liegen Anker (ein leichter, ein schwerer mit Kette) Reservefender in Schwarz (nur das gefällt mir), die beiden Abstandhalter (1 m 80 vom Ufer) und ein langer Wasserschlauch zum Nachtanken oder Festanschluss im Hafen.

Der große Wassertank liegt ganz hinten, wo auch Reserve-Taue lagern. Der Antriebstechnik, einem vom Führerstand neben der Eingangstür ferngesteuerten Außenbordmotor mit mehreren Benzintanks, gilt nachher noch ein extra Kapitel. Jedenfalls ist hinten viel Stauraum unter den vier eisernen Luken. Bei diesen Luken sieht man meist Fahrräder und Sitzgelegenheiten an der Reling stehen.

KAATJES HÜTTE

Kaatjes Hütte, ein hölzerner Aufbau im schwungvollen Bootsstil der fünfziger Jahre, ist fast leer. Das erlaubt vielerlei Entfaltung. Aber durch die Hütte läufst du auch vom Achterdeck nach vorn (das textil bezogene alte Plankendach willst du schonen). Die Seitenwände sind oben schräg und unten gebogen.

Die zweiteilige Eingangstür – nützlich als Kleinkinder-Sperre oder Kinder-Aussichtsposten – führt gleich drei Stufen tiefer. Für lange Besucher erwähnen wir mit Blick nach oben: die Decke ist über 2m hoch an mehreren Stellen, aber einzelne Balken hängen nur 1m75 hoch. Ein Raum mit mehr als 15 qm, 7m lang und 2 m 50 breit. Die Koje in den niedrigen vordersten 2 m der Hütte kann mit dem großen roten Vorhang abgeteilt werden. Der Abort ist ein kleiner Extra-Raum.

Rechts beginnt die Küchenzeile mit dem Navigationsschrank (Papiere, Werkzeug, Flaggen, Lampen und Erste Hilfe). Unten Müll, Flaschen, Tüten und Schuhe hinter den Trockentüchern. Daneben der immer überfüllte Küchenschrank unter dem einzigen Mehrzweckbecken. Der ordentliche Wasserhahn da wurde noch nie an den Hafen-Wasserschlauch angeschlossen, sondern das Wasser kommt über ein Schläuchlein mittels einer elektrischen Fusspumpe aus dem großen Tank. Hier ist wenig Stauraum, dafür umso mehr unter dem Vor- und Achterdeck.

Vier Takte TECHNIK

Elektrizität.

Geräte und Lichter werden über Batterien elektrisch gespeist. Vor allem von dem 12Volt-Akku, den der Motor im Betrieb immer neu auflädt und den an hellen Tagen der Quadratmeter Sonnenkollektor speist, der auf dem Dach liegt. Ist er voll, dann speist er einen zweiten Akku.  Der bedient die Wasserpumpe,  drei Deckenleuchten, die vier Navigationsleuchten, flache USB- und runde Zigarettenanzünder-Steckdosen vorn und hinten.  Adapter für verschiedene Stecker vorhanden. Auch Mehrfachdosen und Verlängerungskabel. Draußen sb neben der Eingangstür hängt ein 20 m langes dickes Kabel für 220 Volt vom Ufer bereit.

Benzin.

Das Benzin fülle ich in die Yamaha-Bootstanks mit Füllmengenanzeige (12l und 25l), wenn der Motor aus ist und niemand in der Nähe raucht. Sie haben ihren Platz auf der Bootskiste, in der zwei Kanister (je 15l) Reserve stecken. Ist die Tankstelle nicht am Wasser, gibt es zum Transport des Benzins ein zweirädriges Gestell. Bei 4 bis 8 Stundenkilometern Reisegeschwindigkeit verbrauche ich nur ein bis zwei Liter Benzin in der Motorstunde.

Schiffer.

Die gefahrenen Stunden und die Orte tragen wir täglich ins Bordbuch ein. Der Steuerstand ist gleich bb neben dem Eingang des Hausboots, also bei jedem Wetter draußen. Signalhorn griffbereit. Mit dem klassischen Holzrad drehe ich den Motor jeweils in Fahrtrichtung. Zündung, Schaltung und Sicherung hängen in dem Schaltkasten daneben an der Außenwand bb.

Schläuche und Kabel.

Deshalb laufen allerhand Kabel, Züge und Schläuche unter dem Achterdeck. Beim Motor, der in einer Aussparung – wahlweise mit Abdeckung – außen am Heck des Hausboots steckt, kommen sieben an: ein Ersatzschlauch mit Reservebenzin ist bei laufendem Motor schnell angeschlossen, wenn ein Tank sich überraschend leert.

Motor.                                          Yamaha FT 9.9 LEL

Der Yamaha Viertaktmotor ist mit knapp 10 Pferdestärken erstaunlich effektiv. Es ist das legendäre Kraftpaket FT 9.9. Die elektrische Zündung ist problemlos. Jährlich – oder alle 100 Motorstunden – soll der Motor eine Inspektion kriegen: zumindest neues Öl und Zündkerzen. Ich habe mit der Inspektion durch Yamaha-Werkstätten gute Erfahrungen gemacht, außer dass sie oft nicht zum Boot fahren wollen („zu weit, keine Zeit“). Der Motor ist leicht (45kg) und schwach (9,9PS), damit wir ihn auch mal selbst anheben und zurück setzen konnten.

Und damit Kaatje führerscheinfrei bleibt.

Steuerrad und Motor

Yamaha FT 9.9 LEL

Reparaturen.

Statt also die Anschlüsse zu lösen und den Transport zu organisieren, wechseln wir das Öl mal selbst. Mit der kleinen runden Pumpe saugen wir das Altöl aus dem Motor und geben es in der Flasche, in der das Neuöl war, bei einer Tankstelle ab. Öl- oder Benzinspuren im Wasser kommen nicht vor. Das wäre ein Hinweis auf nötige Reparaturen. So eine Situation hatte ich mal, als ein verwaistes Stückchen Angelschnur Wasser ins Getriebe geschleust hat. Seitdem halte bei jeder Unterbrechung des freundlichen Motorschnurrens, jeder unerklärten Unregelmäßigkeit an und untersuche den Propeller gründlich. Auch wenn es nur Treibholz oder eine Plastiktüte war. Ich habe mir angewöhnt, den Motor bei jedem mehrstündigen Halt aus dem Wasser zu kippen und einen Blick auf den Propeller zu werfen, so wie ich beim Anlassen auf das Aufblinken der Ölkontrolllampe achte. Übrigens soll der Motor sich drei Minuten lang warmlaufen, bevor er was leisten muss. Und ich achte darauf, dass der Motor beim Schalten zwischen Vorwärts und Rückwärts jedes Mal einen Augenblick frei ist. Das wäre dann alles zur Technik.

 

NAUTISCHES

 

im Museumshafen

im Museumshafen

Für Kaatje braucht man keinen Führerschein. Aber du willst ja keine Schäden verursachen! Nun sind auch andere ohne Führerschein und/oder Erfahrung unterwegs. Manche nautische Manöver sollten besser vorher geübt werden. Aber wer doch mal einen Schaden an andermanns Eigentum oder sogar einen Körperschaden verursacht hat, ist auf Wunsch millionenschwer gegen Haftpflichten versichert. Die Jahresprämie liegt unter 50 €, weil das fast nie vorkommt.

 

M A N Ö V E R

x Wenden (mit dem Rückwärtsgang) und Abstoppen

x Festmachen und Ablegen (immer gegen Strom oder Wind)

x bei Kaatje auch nicht einfach: einfach geradeaus fahren!

x in Schleusen festhalten (aber nicht zu fest) und

x Schifffahrtszeichen, Signale und Knoten

 

An Bord muss jede(r) die eigene Gesundheit bewachen. Sich stoßen (kommt immer mal vor) – in die Hütte oder gar in eine offenen Luke stolpern (ins Wasser fallen tut weniger weh) – aber Quetschungen an Tauen, Türen oder gar an der Bordwand dürfen nicht vorkommen! Rettungsgerät (sogar Kinderweste) ist an Bord. War aber nie nötig. Na gut, manchmal das Ankerlicht oder eins der beliebten Signalhörner (denk aber auch an Radarreflektor, Blitzableiter, Internationales Zertifikat, Nummernschild). Über Schiffsfunk lässt sich reden (Papa Charly 6087), aber ich bin lieber ohne gefahren. Mein Telefon 0176-62180663 war immer gut genug für die Schleusenwärter oder die Polizei.

Liegeplätze: Wir dürfen ja überall auf Flüssen und Seen einfach anlegen, wo das nicht ausdrücklich verboten ist (Verbotsschilder sind schwarz-weiß-rot. – auf Kanälen nur anlegen bei blauen Schildern) oder ankern (wenn wir das Boot nicht verlassen wollen). “Kaatje” hat mit den meisten Ufern kein Problem dank Plattboden, Bugform und Flachwasserstellung des Außenbordmotors. Falls Schäden drohen, sind zur Überbrückung noch Abstandhalter an Bord; Abstand 1 m 80. Oder das Beiboot setzt uns über und wird am Ufer angekettet.

 

WISSEN zum KAUF

beim Spreekieker

beim Spreekieker

Der Preis: 46 990,- Euro.

 

Darüberhinaus: jährlich den Motor inspizieren (lassen), alle drei Jahre auch das Unterwasserschiff. Weiße und schwarze Farbe immer mal schmirgeln und überstreichen. Weil Kaatje weit entfernt vom festen Liegeplatz unterwegs war und noch jeden Winter im Wasser blieb, gab es sonst keine laufenden Kosten.

Im Jahr wäre der Liegeplatz im Heimathafen Amsterdam etwa so teuer wie ein Dauerliegeplatz in Berlin. Wer Kaatje wo anders übernehmen will, gleich wieder einen Werftbesuch plant (war 2016) oder sonstige Sonderwünsche hat, lass es hören!
Sonst : kommt an Bord und fahrt los.

Solche Naturnähe wie hier erlebt vielleicht, wer mit anderen historischen Schiffen segelt. Kaatje war ja ein offenes Segelboot. Motor und Aufbauten kamen erst nach dem zweiten Weltkrieg dazu. Das Raumgefühl in Hütte und Koje läßt sich nur erleben, nicht beschreiben. Kaatje hat auf den Reisen durch Europa einzelne Kagenaare mit späterem Aufbau getroffen, aber alle nur aus Stahl. Kaatjes Länge mit so viel Stauraum, das geschwungene Dach, die großen Fenster und die Bewegungsfreiheit innen, das bescheidene Steuerrad neben der Tür und der neue Motor: die Fahreigenschaften und die Wohnqualitäten dieses einzigartigen Boots, das mit Worten schwer zu beschreiben ist, na versuchen wir es, sind beschaulich.

Wo ist ein vergleichbar langes Boot günstiger zu haben? Welches andere historische Hausboot darf überall im Zentrum Amsterdams liegen? Darf auch ohne Führerschein unterwegs sein?

Kein Kagenaar hat eine vergleichbare Geschichte wie Kaatje in Amsterdam und in sieben Ländern Europas.

 

 

KAATJE ist ein KAGENAAR

registriert: N200309815

registriert: N200309815

  • ein landwirtschaftlicher Transportkahn, im Jahr 1900
  • gebaut für schmale Wasserwege in Südholland mit
  • Plattboden je nach Ladung nur 30 bis 60 cm tief 
  • gesegelt, getreidelt, gestakt, mit Querhölzern geschoben
  • Auf den traditionell eigentlich offenen Rumpf kam Mitte des 20. Jahrhunderts eine Kajüte, gerade groß genug als bescheidene Wohnung (mit Katzenluke) und dabei niedrig, um selbst unter den niedrigsten Brücken von Amsterdam durchfahren zu können: höchstens 1m95 am Dach hinten. Den Lichtmast mit 2m40 legt man notfalls aufs Vordeck.
  • REISEN

    Begegnung im Hafen Brunsbüttel

    Begegnung im Hafen Brunsbüttel

    Im 21. Jahrhundert hat Kaatje („Käthchen“) mit dem 9,9PS-Motor erst über Friesland, Groningen, Ems, Mittellandkanal, Elbe und Oder, Polen besucht (Bydgoszcz, Warschau und Masuren fast bis zur russischen Grenze).

    Eine zweite Reise ging über Gorinchem und Maastricht durch Belgien nach Zentral- und Südfrankreich (via Metz und Luxemburg, Paris und Lyon, Arles und Bordeaux) und über den Doubs zurück, dann vom Rhein aus erst bis in die Schweiz, weiter über Ill, Neckar, Main, Donau (bis über die österreichische Grenze), Lahn, Mosel, Saar, Ruhr, Elbe, Eider, Peene und Peenestrom.. und immer wieder über die Havel, die Spree, die Seen Mecklenburgs und Brandenburgs und über alle Kanäle nach Berlin.

    Da lag Kaatje ein paar Jahre lang meistens hinter dem Rathaus Charlottenburg in der Spree-Oder-Wasserstraße. Aber nach einem dritten Winter in den stillen Wentowgewässern bei Dannenwalde meldete eine Kaufinteressentin im Mai 2016, dass Wasser im Boot stand! Ein Leck! Zur Reparatur kam Kaatje gleich wieder nach Stettin, wo sie schon 2015 das Haff bis Rügen erkundet hatte.

    Die letzten Meter am Heck, die damals 1996 noch nicht verdoppelt wurden, sind jetzt auch durch einen Überzug aus Stahl beschützt.

    Das Land vom Wasser erfahren: Unbeschreibliches Glück, die Schultern effektvoll unter den Bug zu setzen, wenn wir doch wieder in einem Gewirr von Inseln, Seitenarmen oder Sandbänken auf Grund gelaufen sind. Früh als erster mit sanftem Nachdruck einen Kurs über das offene Wasser zu schlagen. Nur Segeln ist schöner. Doch dazu fehlen Kaatje noch Mast, Seitenschwerter und Takelung. Kaatjes Möglichkeiten sind begrenzt, mit Motor auf Europas Wasserwegen gleichzeitig unausschöpflich.

    IMPRESSUM

    .

    führerscheinfrei

     

    Impressum: Eigentümer Raimund Kulenkampff (Briefe nach D-56130 Bad Ems Kirchgasse 29 brauchen lange Zeit) verkauft Hausboot Kaatje unter der Telefonnummer 0176 62180663

     

    siehe auch holländische Info und alte Bilder: www.kaatje111jaar.eu und die neusten Bilder bei www.bootsinserat.de